Der Polestar 2: Warum verkauft sich das Elektroauto so schlecht?

Der Polestar 2, ein Mittelklasse-Elektroauto des schwedischen Herstellers Polestar, kämpft mit Absatzschwierigkeiten. Obwohl das Fahrzeug in Tests gut abschneidet und im Modelljahr 2024 technisch verbessert wurde, erreicht es nicht die Verkaufszahlen, die sich das Unternehmen erhofft. Die Gründe hierfür sind vielschichtig.

contentimage

Ein wesentlicher Faktor ist der hohe Einstiegspreis. Die Launch-Edition kostete zum Marktstart 2020 in Deutschland 57.900 Euro, ein Preis, der viele potentielle Käufer abschreckt. Obwohl mittlerweile günstigere Varianten verfügbar sind, konkurriert der Polestar 2 in einem Marktsegment mit starken Mitbewerbern wie Tesla, die oftmals günstiger oder besser ausgestattet sind.

contentimage

Die Verkaufszahlen zeigen ein uneinheitliches Bild. Während 2022 mit 6.984 Zulassungen in Deutschland das erfolgreichste Jahr war und weltweit über 51.500 Einheiten ausgeliefert wurden, verfehlte Polestar 2023 sein Absatzziel deutlich. Die anfängliche Prognose von 80.000 Fahrzeugen wurde mehrfach nach unten korrigiert und schließlich mit 54.600 verkauften Fahrzeugen deutlich verfehlt. Das erste Quartal 2024 zeigte mit 7.200 verkauften Einheiten einen Rückgang von 40% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den drei Jahren seit seiner Markteinführung wurden über 150.000 Polestar 2 produziert.

Weitere Herausforderungen sind die ausschließlich online basierte Bestellung und die begrenzte Anzahl an Showrooms. Während die Online-Strategie für manche Kunden attraktiv ist, fehlt vielen Käufern der direkte Kontakt und die Möglichkeit, das Fahrzeug vor dem Kauf zu besichtigen und Probe zu fahren. Die eingeschränkte Präsenz von Showrooms erschwert dies zusätzlich.

Zusätzlich belastet die finanzielle Situation der Muttergesellschaft Polestar die Absatzzahlen. Der Aktienkurs ist stark gefallen, was das Vertrauen in die Marke möglicherweise beeinträchtigt. Zwar wurden mit dem Modelljahr 2024 technische Verbesserungen am Polestar 2 vorgenommen, doch die Unsicherheit um die finanzielle Zukunft der Marke könnte Interessenten zum Abwarten oder zur Konkurrenz bewegen. Die Einführung des Polestar 4 könnte zudem potenzielle Käufer vom Kauf des Polestar 2 abhalten.

contentimage