Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, einst als Hoffnungsträger für Europas Elektroautoindustrie gefeiert, hat Insolvenz nach US-amerikanischem Recht (Chapter 11) angemeldet. Das Unternehmen, das Milliardeninvestitionen von Firmen wie Volkswagen und BlackRock erhalten hatte, kämpfte mit Produktionsproblemen und hohen Schulden (5,8 Milliarden US-Dollar). Obwohl die Produktionsstätte in Skellefteå weit hinter den Erwartungen zurückblieb (weniger als 1% der geplanten Kapazität), erhielt Northvolt bereits 145 Millionen US-Dollar von Kreditgebern und 100 Millionen US-Dollar von Scania. Die deutschen und kanadischen Tochtergesellschaften sind von der Insolvenz nicht betroffen und sollen ihren Betrieb dank staatlicher Subventionen (fast 4 Milliarden US-Dollar) fortsetzen. Northvolt plante eine Restrukturierung bis 2025 und die Akquisition von neuem Kapital. Der Insolvenzantrag ist ein schwerer Schlag für die Bemühungen Europas, eine unabhängige Batterieproduktion aufzubauen und die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu reduzieren. Zu den Faktoren, die zum Scheitern von Northvolt beitrugen, gehören Missmanagement, Sicherheitsprobleme (einschliesslich eines tödlichen Unfalls, der strafrechtliche Ermittlungen nach sich zog) und die Stornierung eines Milliardenauftrags von BMW aufgrund ausbleibender Lieferungen. Die schwache Nachfrage nach Elektroautos belastet zusätzlich die europäische Batterieproduktion.
Die Insolvenz von Northvolt wirft Fragen über die Zukunft der europäischen Elektroautoindustrie auf. Die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern, insbesondere aus China, wird deutlich. Die schwachen Absatzzahlen von Elektroautos tragen ebenfalls zu den Herausforderungen bei. Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz der europäischen Batterieproduktion zu verbessern. Die Rolle staatlicher Subventionen bei der Unterstützung von Unternehmen wie Northvolt wird kontrovers diskutiert, ebenso wie die Frage nach der Effektivität der Investitionen in den Aufbau einer unabhängigen europäischen Batterieindustrie.